Die Wildsau ist zurück auf Sendung, denn die Sommerwerft ist nun vorbei. Doch das Gefühl bleibt. Beschwingt von den vielen Impressionen dieses Theaterfestivals habe ich mich dem Thema Blog beschäftigt.
Wie so oft ist der Anlass für den Artikel eine aktuelle Diskussion mit einem Kunden. Dabei geht es um das Thema Blogging.

Lohnt sich ein Blog?

Diese zentrale Frage des Kunden war Ausgangspunkt der Diskussion. Gerne hätte ich die klassische Juristenantwort bemüht: „… hängt ganz davon ab.“  Doch diese Antwort ist für den Kunden unbefriedigend. Dann weiß er immer noch nicht, ob sich Blogging für ihn lohnt. Also müssen wir der Frage bzw. den Zielen des Kunden mit dem Blog auf den Grund gehen.
Die Frage lässt sich erst dann qualifiziert beantworten, wenn wir die Ziele kennen. Mit einem Blog kann der Kunde viele Ziele verfolgen. Dabei ist mir aufgefallen, dass es Kunden gibt, die mir ein bestimmtes Ziel erklären, doch den Fokus auf etwas ganz anderes legen.

Zu bloggen, weil es gerade opportun ist und es alle machen, ist zu wenig, herzlos und strategisch unvernünftig.

Blogging lohnt sich. Doch damit es sich lohnt, muss der Kunde ehrlich sagen, weshalb gerade ein Blog so relevant für ihn ist.

Was will der Kunde mit dem Blog wirklich erreichen?

Selbstverständlich sagt mir jeder Kunde, dass er ein Blog möchte, um Themen zu setzen, die Reichweite der Seite zu erhöhen oder einzigartige Einblicke ins Unternehmern zu zeigen. Für solche Antworten ist ein Gespräch überflüssig. Die könnt Ihr auch in Büchern nachlesen.

Nach diesem Muster hat es sich zugetragen, dass ich mit der Agentur ein Blog aufgesetzt, Themenvorschläge gemacht und Inhalte generiert habe, doch die anfängliche Begeisterung des Kunden schien erloschen. Wir hatten formal das Ziel erfüllt, doch der wahre Grund für den Blog lag darin, dass der Verantwortlich eine Plattform suchte, auf der er sich selbst als Experten darstellen konnte. Das eigentliche Ziel war also eine Expertenpositionierung.

Woher kommen die Inhalte für den Blog?

Ein Blog ist gut und schön, wenn er regelmäßig befüllt wird. Anfangs gibt es ausreichend Themen, um täglich drei Artikel im Blog zu veröffentlichen, doch oft stellt sich schnell eine Inhaltsarmut ein. Dann ist alles gesagt, geschrieben und veröffentlicht.

Deswegen fängt die Arbeit für den Blog an, schon lange bevor auch nur der erste Artikel geschrieben wurde. Die Reise beginnt mit der internen Kommunikation. Die Kollegen, Abteilungen und Fachleute im Unternehmen bekommen beigebracht, welche Möglichkeiten ein Blog bietet, wie sie davon inhaltlich profitieren können und wie sie eigene Inhalte in dem Blog platzieren können. Das Unternehmen muss Inhalte für den Blog nun mitdenken.

Wenn das angekommen ist, melden sich die Kollegen mit vielen Themenvorschlägen. Dann bleibt Inhaltsarmut für Euch ein inhaltsloser Begriff.

Welche Ressourcen stehen für ein Blog zur Verfügung?

Der beste Blog lebt von der Qualität und der Frequenz der Inhalte. Deswegen geht es darum gute Inhalte zu veröffentlichen und regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen. Gut ist sicherlich ein überstrapaziertes Wort in diesem Zusammenhang. Mit „gut“ meine ich zum Beispiel:

  • Inhalte, die in verständlicher, einfacher und mitreißender Sprache verfasst sind.
  • Inhalte, die eine neue Perspektive auf ein Thema / Produkt werfen.
  • Inhalte, die einen Nutzen bzw. Mehrwert stiften.
  • Inhalte, die zum Nachdenken anregen.
  • Inhalte, die selbstkritisch aber auch humorvoll sind.

Um solche Inhalte zu produzieren, braucht Ihr Personal, Geld und Zeit. Das Personal organisiert die Inhalte, stellt sie zusammen, formuliert die Texte. Mit dem Geld kauft Ihr zum Beispiel externe Unterstützung im Bereich Grafik/Layout/Ton/Film. Die Zeit braucht Ihr, um Euch zu überlegen, wann welche Inhalte veröffentlicht werden und wie die Veröffentlichung auch auf anderen Kanälen weitergedreht werden kann.

Übrigens:

Wir raten stark davon ab, den Blog zu nutzen, um hierein Werbung zu verlängern. Ein guter (Unternehmens-) Blog ist thematisch von einzelnen Produkten unabhängig. Natürlich spielt ein Blog auch für die Reichweite eine Rolle. Mehr zur Reichweite gibt es hier.