Wer kennt das nicht? Eben noch schnell eine WhatsApp an einen Kumpel oder Kollegen schreiben und weil der Sender auf das Verständnis des Empfängers hofft, wird die Nachricht mit positiv aufgeladenen Emojis angereichert. Oder: In der Gruppe der fünf Freundinnen, wird ein Kerl kommentiert, doch weil die Senderin politisch korrekt sein möchte, wird ein Emoji verwendet, der deutlich machen soll, dass es ironisch gemeint war.
Seit wir Emojis nutzen, ist die Kommunikation entspannter geworden, könnte man meinen. Nur ein kleines Bildchen rückt dann die Kontext wieder zurecht. Da liegt es auf der Hand, dass bereits 95 Prozent der Internetnutzer die kleinen hilfreichen Symbole nutzen. Schließlich sparen Emojis lange Erläuterungen, denn am Ende kann sich der Sender bequem auf die eingesetzten Emojis zurückziehen: „Aber das habe ich doch nur mit einem Augenzwinkern geschrieben.“
Wenn es also eindeutig sein soll, dann muss das Emoji zum Inhalt passen.
Kurz, kürzer, Emoji
Nachdem ab 2013 die bunten Emojis, wie wir sie heute kennen, über Smartphones ihren Siegeszug antraten, stieg die Verwendung rasch an. Immer mehr kleine Bildchen erleichtern uns Text zu reduzieren und schneller die Botschaft zu transportieren. Dabei ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Emojis zweifelsohne auch die Trägheit des menschlichen Hirns. Bilder verarbeitet unser Hirn wesentlich schneller. Text zu erfassen, zu decodieren und in Bilder umzusetzen ist anstrengender. Da ist eine Abkürzung über ein Bild immer willkommen, zeit- und energiesparend. Jeder versteht sofort, was gemeint ist, wenn in einer Nachricht das Heiligenschein-Emoji verwendet wird.
Zunehmend trauen sich auch Unternehmen Emojis in der Werbung einzusetzen. Den Charme dieser visuellen Unterstützung liegt ganz eindeutig darin, dass Emojis Sprache in Bilder übersetzt, die jeder sofort versteht. Das ist auch die Erfahrung der ERGO Versicherung. In kurzen Spots hat sie bereits 2017 witzig dargestellt, welche Missgeschicke im Leben passieren können und wer in diesen Fällen hilft. Mit Emojis kommuniziert die Versicherung auf den Punkt.
Zwar sind Emojis noch vorwiegend in der eins-zu-eins Kommunikation zum Beispiel über Messenger verbreitet, doch etablieren sie sich langsam auch in der seriöseren Kommunikation. Sobald das Verhältnis zwischen Sender und Empfänger vertrauter ist, wird auf Emojis zurückgegriffen.
Das beobachten wir insbesondere im Community Management in Social Media. In Antworten von Nutzern auf Social Media Inhalte erscheinen Emojis immer häufiger. Analog dazu sieht das Bild bei Antworten auf eben diese Nutzerkommentare aus. Ist das Eis einmal gebrochen und Emojis im Umlauf, werden sie auch munter weiter verwendet.
Der Effekt liegt auf der Hand: Zwischen Nutzer und Community Manager baut sich eine vertraute Atmosphäre auf. Die Emojis transportieren dabei ganz ohne große Worte und eher unterbewusst Stimmung und Gefühle.
Die Anzahl verfügbaren Emojis steigt rasant
Bestanden Anfang der 2000er Jahre Emojis noch aus der systematischen Anordnung von Doppelpunkt, Semikolon und wahlweise offener oder geschlossener Klammer, so haben Smartphones ihr übriges dazu beigetragen, dass es mittlerweile über 3000 unterschiedliche Emojis gibt.
Der Trend geht eindeutig dahin, dass wir eine stärkere situative Personalisierung von Emojis sehen werden. Für nahezu jede reproduzierbare und häufig auftretende Situation wird es dann ein Emoji geben.
Damit ist eine individuellere Kommunikation möglich, die dann jede Alltagssituation in Minibilder übersetzen kann.
Was sind die beliebtesten Emojis bei Twitter?
Das Unternehmen Brandwatch aus Berlin hat zwei Jahre die Kommunikation auf Twitter untersucht und dabei analysiert, wie häufig welche Emojis verwendet werden. Dabei dominieren positive Emojis.
Grundsätzlich, so die Brandwatch-Untersuchung, werden durchschnittlich über 65 Prozent positive Emojis verwendet.
Auf Geschlechter verteilt hat Brandwatch herausgefunden, dass Emojis zu 61 Prozent von Frauen und zu 39 Prozent von Männern verwendet werden.
Funfact: Besonders erfreut hat uns, dass Frankfurt auf Platz 8 der positivsten deutschen Städte ist, bezieht man das auf die Emoji-Nutzung bei Twitter.
Was haben Emojis mit wertschätzender Kommunikation zu tun? Das wird das Thema unserer Dezember Online Depesche. Also auf keinen Fall verpassen! Für besonders Neugierige gibt es eine individuelle Vorschau auf das Thema. Dazu reicht schon eine Nachricht!
Jetzt mit schwarzwild über wertschätzende Kommunikation sprechen.