Die Auflagenzahlen von Tageszeitungen, Magazinen und Fachzeitschriften gehen 2014 in Deutschland weiter zurück. Wie die Informationsgemeinschaft zur Verbreitung von Werbeträgern e.V. (IVW) feststellt, sinkt auch in diesem Jahr die verkaufte Auflage von Tageszeitungen und Zeitschriften. Damit sinkt auch die Reichweite für Inhalte in den Publikationen. Für Public Relations-Verantwortliche sind die aktuellen Zahlen alarmierend. Die Zielgruppe sieht  in den Printmedien immer weniger von der Arbeit der eigenen Public Relations-Abteilung.

Wie kann die Arbeit der Public Relations sichtbar bleiben?

Viele Kommunikatoren in Public Relations-Abteilungen pflegen gute Kontakte zu Print-Journalisten. Man kennt sich, man hilft sich. Geprägt ist diese Denke durch den altenBlick auf PR-Erfolg, der in Print-Reichweite gemessen wird. Doch da fehlt vielen die Schärfe beim Sehen. Da fragt sich der alte PR-Hase, wieso er alles unscharf sieht, wenn er die Brille mit Fensterglas aufsetzt.

Damit die Arbeit der Public Relations-Abteilung sichtbar bleibt, müssen die Verantwortlichen auf das Thema Onlinekommunikation und Social Media blicken. Gute PR setzt Social Media strategisch ein, um die Reichweitenverluste im Print zu kompensieren.

Social Media ergänzt klassische Public Relations

Erfolgreich kann Social Media nur eingesetzt werden, wenn die Verantwortlichen genau wissen, in welchen Onlinemedien sich die Zielgruppe informiert. Daneben muss der Public Relations-Manager darüber informiert sein, wer die wichtigen Multiplikatoren für sein Thema im Netz sind. Multiplikatoren prägen über ihre Kanäle, wie zum Beispiel Blogs, Facebook oder YouTube die Meinung anderer Nutzer im Netz. Erstellt die Public Relations-Abteilung neue Artikel, um ein Thema zu fokussieren, dann muss sie künftig auch darüber nachdenken, wie der Inhalt Online verbreitet werden kann. Social Media ist heute eine notwendige Disziplin für die PR.

Public Affairs muss Social Media Kontakte strategisch pflegen

Der einflussreiche Blogger, die beliebte Facebook-Gruppe und der Twitterer mit über 10.000 Followern sind Multiplikatoren für das eigene Thema. Die Personen, die diese Kanäle bedienen müssen genauso betreut und behandelt werden, wie Journalisten. Sie müssen auch ebenso ernst genommen werden! Was passiert, wenn Pressestellen Blogger ignorieren oder ihnen den Zugang zu Informationen verweigern, zeigt das Beispiel der Deutschen Post AG. Bei der Einführung des ePost-Brief. Damals im Jahr 2010 ignorierte die Pressestelle die Anfrage eines Bloggers. Hieraus entwickelt sich eine wahrer stürmischer Herbstregen der Entrüstung im Internet. Ausgangspunkt war ein Artikel von Richard Gutjahr.

Drei Dinge, die Public Relations mitdenken muss

Wenn neue Inhalte geplant werden, dann sollte in der Public Relations-Abteilung folgendes mitgedacht werden:

  1. Hat mein Leitmedium eine relevante Onlinepräsenz in den sozialen Netzwerken?
    Wird der Inhalt nur für einen Print-Journalisten geschrieben oder bedient der Journalist auch die Social Media-Kanäle des Mediums?
  2. Welche Fakten sind besonders wichtig und müssen für Online aufbereitet werden?
    Während für gedruckte Veröffentlichungen Bilder und Grafiken reichen, sollten für Onlinemedien, also auch soziale Netzwerke, Videos oder animierte Grafiken erstellt werden. Dadurch erhöht sich die Reichweite, denn diese Inhalte werden häufiger gelesen und geteilt.
  3. Gibt es neben dem Leitmedium noch einflussreiche Multiplikatoren im Social Web?
    Wer ist für das Thema ein wichtiger Beeinflusser? Dieser muss angesprochen werden und ebenso wie ein Journalist behandelt werden. Die Beziehung zu Bloggern, Twitterern, YouTubern und anderen gehört ebenso gepflegt, wie die zu klassischen Journalisten.