Jan Eggers, Social Media Manager beim Hessischen Rundfunk moderiert den 56. #wmfra

Jan Eggers, Social Media Manager beim Hessischen Rundfunk moderiert den 56. #wmfra

Jeden zweiten Montag im Monat findet in der Brotfabrik in Frankfurt der Webmontag statt. Ursprünglich standen Themen für Web-Pioniere, Blogger, Designer, Anwender, Entwickler, Gründer, Unternehmer, Forscher, Podcaster und sonstige Interessenten auf der Agenda. Mit der Auswahl der Referenten haben die Verantwortlichen im letzten Jahr immer den Nerv der Besucher getroffen.

Der erste Webmontag in diesem Jahr stand unter dem Motto „Aufbruch“ und war ein Wagnis der Veranstalter. Denn erstmalig wurden Themen ausgewählt, die primär keinen Bezug zur Zielgruppe hatten. Besonders eindrucksvoll war der Vortrag von Dr. Dagmar Müller vom evangelischen Hospiz Frankfurt. Das sonst eher impulsive und agile Publikum war mucksmäuschen still, als Frau Müller die ergreifende Geschichte von Lebensqualität in der Aufbruchphase zum Lebensende erzählte. Plötzlich kam der unerschütterlichen Webgemeinde der Tod nahe.

Doch was hat das mit einem Webmontag zu tun fragte ich mich? Im Twitterstream sah ich, dass sich auch andere Teilnehmer diese Frage stellten. Die Antwort, dachte ich, sei so kurz wie simpel: Nichts.

Doch ich habe mich geirrt. Zwar gehört die Vorstellung eines Hospizes nicht zu den originären Themen eines Webmontags, doch denke ich, dass die Veranstalter mit der Auswahl Mut bewiesen haben. Mut mal ungewohnte Themen anzureißen und ins Bewusstsein zu holen. Ein Hingucker, ein Weckruf, ein Denkanstoß. Homöopathisch dosiert verträgt das jeder Webmontag, doch darf am Ende der Call to Action nicht fehlen. Das genau liegt in der Verantwortung der Veranstalter. Mit der sorgfältigen Auswahl der Themen, darf für meinen Geschmack auch einhergehen, an die Crowd zu appellieren. Ich glaube wir als Blogger, Web-Pioniere, Designer, Anwender, Entwickler, Podcaster und Social Media Experten können gemeinsam einen Unterschied machen. Wir können beispielsweise in unseren Blogs, Kommentaren, Posts und Bildern die Bühne ins Web verlängern und so großartigen Einrichtungen zu mehr Präsenz verhelfen.

Am Ende des Tages sind wir doch auch froh, wenn wir beim Aufbruch zu unserer letzten Reisen von lieben Menschen begleitet werden.